Zuckersüß?

Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) gehört zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen der zivilisierten Welt. Es handelt sich dabei um eine chronische Erkrankung, die, einmal aufgetreten, zumeist lebenslänglich besteht...

Ursächlich ist eine Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse dafür verantwortlich. Dadurch kommt es zu einem ungesunden Ansteigen des Blutzuckerspiegels. Neben akuten körperlichen Beschwerden stellen sich auf längere Zeit schwerwiegende Folgeschäden der inneren Organe ( Augen, Niere, Herz, Gefäße usw.) ein, wenn nicht rechtzeitig und auf Dauer eine richtige und gesunde Einstellung des Blutzuckerspiegels erfolgt.

Bei jedem Menschen, auch beim Gesunden, schwankt der Blutzuckerspiegel mehrfach im Laufe des Tages. Diese Schwankungen müssen sich jedoch innerhalb eines Messbereichs bewegen, der in langjährigen Forschungen als Normalbereich herausgearbeitet wurde. Beim Gesunden kann das der Organismus ganz von alleine. Beim Zuckerkranken (Diabetiker) jedoch versagt dieser Regulationsmechanismus und es treten andauernde Erhöhungen des Blutzuckerspiegels auf. Dieser erhöhte Blutzuckerspiegel führt zu körperlichen Symptomen, die recht einfach zu beobachten sind:

  • Viel Durst
  • Häufiges Wasserlassen
  • Nächtliches Wasserlassen
  • Mundtrockenheit
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit und vorzeitige Erschöpfung
  • Unklare Muskelbeschwerden (Waden!)
Treten ein oder mehrere dieser Symptome gleichzeitig auf, ist der nächste Weg der Gang zum Arzt/zur Ärztin Ihres Vertrauens. Durch recht einfache, nicht belastende Blut- und Urinanalysen kann noch am selben Tag die Diagnose gestellt werden. Ist die Diagnose „Diabetes mellitus“ durch die Tests bestätigt, so wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin eine Ganzkörperuntersuchung vornehmen und Ihnen einen „Blutzuckerpaß“ ausstellen.

Leider kann die Zuckerkrankheit in JEDEM Alter erstmals auftreten, vom Säugling bis zum Greis. Unter Blutsverwandten innerhalb einer Familie tritt die Zuckerkrankheit oft gehäuft auf.
 
Ist die Diagnose „Diabetes mellitus“ gesichert, so kann jeder betroffene Patient Dank der Fortschritte der Medizin ein nahezu normales Leben weiterführen. Dies setzt jedoch das vertrauensvolle Zusammenarbeiten von Arzt/Ärztin und Patient voraus.
Gemeinsames Ziel der Behandlung ist die richtige Einstellung des Blutzuckers.


Die richtige Einstellung des Blutzuckers ist stark abhängig vom Körpergewicht, von der Nahrungsaufnahme, der körperlichen Aktivität, der Ursache der Erkrankung und der richtigen medikamentösen Behandlung.
Dabei unterscheidet man nochmals Diabetiker vom Typ I, die unbedingt Insulin brauchen und Diabetiker vom Typ II , bei denen u.U.auch andere Maßnahmen zur Behandlung ausreichen.


Bereits durch einer Änderung der Nahrungsaufnahme ( das nennt man übrigens DIÄT) kann man den Blutzuckerspiegel günstig beeinflussen.
Körperliche Bewegung ist ein Muß.
Zur medikamentösen Behandlung stehen Medikamente in Tablettenform und Insulinspritzen zur Verfügung. Welche medikamentöse Behandlung im Einzelfall erforderlich ist, ist stark abhängig vom Alter des Betroffenen, vom Körpergewicht, von der täglichen körperlichen Belastung ( berufstätig?) und der Restfunktion der Bauchspeicheldrüse.

Ihr behandelnder Arzt/Ärztin wird eine nach Ihren Bedürfnissen ausgerichtete Therapie in die Wege leiten. In Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin werden regelmäßige Kontrollen Ihrer Blutzuckerwerte ( und auch anderer Blutwerte) erforderlich.
Sinnvollerweise sollten Sie den „Blutzuckerpaß“ immer bei sich tragen .Bei jeder Kontrolle werden Ihre Werte hier eingetragen. Bitte legen Sie diesen „Blutzuckerpaß“ auch bei jedem anderen Arztbesuch (Zahnarzt, Frauenarzt usw.) vor.

Auf das richtige Management kommt es an!

Da es sich beim Diabetes mellitus um eine chronische Erkrankung handelt, muß jeder Bertoffene, um Langzeitschäden zu verhindern, den Umgang mit der Erkrankung lernen. Es gilt auf eine Reihe von Faktoren zu achten, die unser tägliches Leben betreffen. Hat man den Umgang erst einmal gelernt, geht alles (fast) wie von selbst.

Einzelne Ärzte haben sich einer besonderen „Diabetesausbildung“ unterzogen, und bieten ihre Kenntnisse separat als „Diabetikerschulung“ bezeichnete Leistung an. Diese Leistung wird von Ihrer Krankenkasse honoriert.

Bei der „Diabetikerschulung“ handelt es sich um 4-6, zumeist in Gruppen angebotene, Kurse, während derer Sie alles Lernen, was zur Bewältigung der Zuckerkrankheit erforderlich ist. Es werden dabei auch regelmäßig Zuckerteste durchgeführt und möglicherweise wird eine bereits begonnene medikamentöse Therapie umgestellt, bzw optimiert. Während der „Diabetikerschulung“ bleibt jedoch Ihr behandelnder Arzt/Ärztin des Vertrauens weiterhin Ihr Ansprechpartner/in in allen Fragen von Gesundheit und Krankheit.

Nach Abschluß der Diabetikerschulung sind sie sicherlich bezüglich der Zuckerkrankheit kompetent und sicher.

Sollten nach einer gewissen Zeit noch mal Probleme auftreten, so können Sie Ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in einem „Refresherkurs“ noch einmal aufmöbeln.



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